3099 Meter über dem Meeresspiegel

Bevor wir zum Berg fuhren besichtigten wir Tulpen in der Näher von Chengdu, wo es auch eine Frau in pinkem Tieranzug gab.
Bevor wir zum Berg fuhren besichtigten wir Tulpen in der Näher von Chengdu, wo es auch eine Frau in pinkem Tieranzug gab.

Dieses Wochenende war ein verlängertes, denn hier in China wird um diese Zeit das Qingming Festival (清明节, das Totengedenkfest der Chinesen) gefeiert, da es am 4. beginnt und die 4 ---> "si" gleichzeitig Tod bedeutet (nur mit verschiedenen Tönen). Samstag Morgen habe ich mich also gemeinsam mit meiner Gastfamilie auf den Weg nach 峨嵋山 (Emeishan) gemacht. Das ist die Stadt in welcher meine Gasteltern und ihre Freunde studiert haben, weshalb wir auch gemeinsam mit ihnen die alte Universität besuchten. April und ich haben die Erlaubnis bekommen, uns im Studentenwohnheim (natürlich Jungs und Mädchen getrennt) umzuschauen, welches so aussah wie ich mir ein Gefängnis vorstelle. Die Gänge waren schmal und dunkel und überall hingen die nassen Klamotten der Bewohner zum Trocknen hinunter. Die kleingehaltenen Zimmer bestanden jeweils aus 2 Doppelstockbetten, 2 Kleiderschränken und einem langen Schreibtisch mit Computern. Wenn ich auch froh bin, da nicht leben zu müssen war es ein witziger Ausflug. Abends kehrten wir schließlich im Hotel ein, wo ich mir mit April ein Zimmer teilte. Ab da begann einer der tollsten Ausflüge meines Auslandsaufenthaltes. Im Hotelbereich gab es heiße Quellen, worin wir natürlich baden konnten. Da ich das vorher noch nie gemacht hatte, war ich überglücklich und habe es sehr genossen. Allerdings war ich danach zu müde, um April zum Barbecue mit Freunden zu begleiten und ging ins Bett. Der nächste Tag war noch ereignisreicher. Als erstes fuhren wir eine Weile mit dem Auto zu einem der 4 heiligen buddhistischen Berge in China (Emei Mountain, 3099 m), auf welchem die größte Buddha Statue der Welt steht. Nachdem wir unser Auto geparkt hatten, nahmen April, ihre Mutter und ich einen Bus zu einer höheren Stelle des Berges (die Männer blieben weiter unten um Tee zu trinken, da sie dort schon so oft waren). Mit dem Bus angekommen, liefen wir ein Stückchen bergauf wobei ich den Ohrendruck zu spüren bekam, da ich vorher noch nie auf so einem hohen Berg gewesen war. Am Wegesrand begegneten wir einigen Tibetmakaken (eine spezielle Affenart), die den Chinesen frech ihre Orangen wegschnappten. Leider wurde ich beim Aufstieg auch schmerzhaft daran erinnert, dass ich trotz Naturschönheit und Höhe noch in China war, da alles voller lauter Chinesen war, die plappernd und drängelnd den Berg bestiegen. Um schließlich auf die Spitze des Berges zu gelangen, nahmen wir einen Lift, in dem natürlich beim Anfahren erst mal laut geschrien werden musste ... Der Anblick des goldenen Buddhas überwältigte mich. Noch nie hatte ich etwas Ähnliches gesehen. Im und um den Buddha gab es Tempel, in welchen sich meine Gastschwester hinkniete um zu beten. Auch das wirkte an diesem Ort irgendwie magisch. Nach vielen Fotos und ein paar Blicken auf die dort lebenden Mönche, machten wir uns auch wieder auf den Rückweg. Aprils Eltern erzählten mir noch, sie seien als Studenten mal von ihrer Uni bis zum Gipfel des Berges gelaufen. (:
Die Rückfahrt war lang und anstrengend, da wir zu dritt auf der Rückbank saßen und erst um Mitternacht zu Hause ankamen. Es hat sich aber definitiv gelohnt! :)



Die übergroßen Jacken sind geliehen ... Leider musste ich Screenshots hochladen.
Die übergroßen Jacken sind geliehen ... Leider musste ich Screenshots hochladen.
Meine Gastschwester und ich am vernebelten Fußende der Buddha Statue.
Meine Gastschwester und ich am vernebelten Fußende der Buddha Statue.
spezieller goldener Tempel auf der Spitze des Berges (die beiden Zeichen bedeuten so ungefähr "Gold on the top")
spezieller goldener Tempel auf der Spitze des Berges (die beiden Zeichen bedeuten so ungefähr "Gold on the top")

Bei unserem Wochenendausflug wurde mir der Unterschied zu meiner ersten und der jetzigen Gastfamilie noch einmal richtig bewusst. Mit meiner jetzigen Gastschwester verstehe ich mich besser als mit meiner alten und das freundliche und aufmerksame Miteinander ist viel selbstverständlicher als vorher. Mit ihr habe ich interessante Themen über die wir reden können, was sehr angenehm ist.
Im Gegensatz zu meiner damaligen, arbeitet meine jetzige Hostmum. Abgesehen davon haben meine aktuellen Gasteltern studiert, was meine früheren nicht haben. Zwar sind beide Familien verhältnismäßig sehr reich, doch das Umfeld ist insgesamt anders. Es ist also interessant in diesem Auslandsjahr 2 verschiedene Lebensumfelder entdeckt zu haben.

Nun zum Montag. Dieser war glücklicherweise auch noch frei. Lucy und ich verabredeten uns also mit einer dänischen Austauschschülerin – Pernille – zum „Schwarzmarktshoppen“.

Im Moment haben wir nämlich dänische Austauschschüler  unserer Schule, denen wir ein bisschen die Stadt zeigen wollten. Da uns letztendlich aber nur Eine von ihnen freundlich gesonnen war, trafen wir uns zu dritt. Nachdem wir uns billige Fake Schuhe, Armbänder und Nagellacke (nicht für mich :P) gekauft hatten, gingen wir zum „living room“ (ein niedliches Restaurant auf dem Dach eines Gebäudes), um dort zu Abend zu essen. Keiner von uns wollte danach sofort zurück in die Gastfamilien, also beschlossen wir ins Kino zu gehen. Wir bezahlten ca. 15 Euro, bekamen dafür aber auch VIP Plätze (mit bequemen Stühlen mit beweglichen Lehnen und Fußteilen) und jeder eine Extra Cola und Popcorn. Danach hatten wir allerdings alle ein wenig Bauchschmerzen und wirklich sehr gut war der Film auch nicht (Monuments Men). Daraufhin machten wir uns auf den Weg nach Hause. Als Pernille und ich aus der U-Bahn stiegen war es schon 22 Uhr, weshalb meine Gastmutter beschloss mich abzuholen, da es nicht sicher genug wäre … Das war auch schon der Montag.
Diese Woche haben wir unseren neuen Stundenplan gestartet, wofür Dipont allerdings extra eine Praktikantin angestellt hat, die auf uns „aufpassen“ soll. Leider hat sie keinen weiteren Job als uns ca. 1 Stunde am Tag chinesisch beizubringen, weshalb sie den ganzen Tag sinnlos herumsitzt und uns leid tut, weil niemand von den Anwesenden etwas dafür kann, dass sie nichts zu tun hat.

Luzi (:

Wir gehen jetzt oft in der Pause in mein Appartment um uns Essen zu machen. Lecker Lotus und Ei mit Tomate :)
Wir gehen jetzt oft in der Pause in mein Appartment um uns Essen zu machen. Lecker Lotus und Ei mit Tomate :)
Als wir noch mit den anderen Unterricht hatten, saßen wir gemeinsam in Mathe draußen.
Als wir noch mit den anderen Unterricht hatten, saßen wir gemeinsam in Mathe draußen.
Wenn der Zahnarzt zur Schule kommt bekommen wir immer eklige Dinger mit Paste in den Mund gesteckt. ;)
Wenn der Zahnarzt zur Schule kommt bekommen wir immer eklige Dinger mit Paste in den Mund gesteckt. ;)
süße kleine Drachen-Löwen
süße kleine Drachen-Löwen
Ein bisschen Schnee war auch übrig
Ein bisschen Schnee war auch übrig
Schießlich auch der Buddha (allerdings in Nebel eingehüllt)
Schießlich auch der Buddha (allerdings in Nebel eingehüllt)
meine betende Gastschwester April
meine betende Gastschwester April
Auf der Hälfte der Treppenstufen wurden Räucherstäbchen angezündet
Auf der Hälfte der Treppenstufen wurden Räucherstäbchen angezündet
ein Tibet Makake
ein Tibet Makake

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Kommentare: 3
  • #1

    . (Mittwoch, 09 April 2014 22:04)

    Ich find es super, dass du mit deiner neuen Gastfamilie so gut klar kommst und dass die auch so schöne Ausflüge mit dir machen :)

  • #2

    Luzi (Donnerstag, 10 April 2014 09:54)

    Finde ich auch.:) Aber wer bist Du? :D

  • #3

    Lucy (Sonntag, 13 April 2014 14:55)

    Wow, die Fotos sind Wahnsinn Süße!
    Bin sooo neidisch! :*

Über meinen Blog

Mein Name ist Luzi Vahlpahl, ich bin 17 Jahre alt, und auf dieser Seite werde ich euch mit Eindrücken und Fotos von meinem Auslandsjahr in China versorgen. Bei Fragen oder sonstigen Anmerkungen könnt ihr einfach Kommentare hinterlassen. Ich hoffe, euch gefällt was ihr zu lesen bekommt. Viel Spaß! :)